Seltene Ehrung: 60 Jahre Mitglied im Krefelder DRK
„Eine Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft überreiche ich auch nicht oft“ – deswegen freute sich Wolfgang Ramlow, der Ehrenkreisbereitschaftsleiter des DRK Kreisverbandes Krefeld besonders, dass er diesen Besuch machen durfte. Er überbrachte dem 92jährigen Ernst Kruse die Urkunde und die Ehrennadel.
„Ich bin damals in das DRK eingetreten, als ich aus dem Krieg zurückgekommen war und so viel Elend gesehen hatte“, erzählt der Jubilar. Mit seiner Arbeit hat er einen Teil bewegender Ereignisse in der Nachkriegszeit begleitet: Kruse war Mitglied im DRK-Hilfszug, der im Oktober 1956 zur Versorgung der Verwundeten während des Ungarischen Volksaufstandes nach Ungarn geschickt wurde.
Hauptberuflich hat der gelernte Anker- und Gesenkschmied, der im 2. Weltkrieg verwundet worden und drei Jahre in französischer Kriegsgefangenschaft war, später in der Poliklinik des Bayer-Werks in Uerdingen gearbeitet. Beim DRK war er im Rettungs- und Sanitätsdienst aktiv und hat unter anderem bis 2000 die Fußballspiele in der Uerdinger Grotenburg betreut. Dazu war er auch als Ausbilder überregional im Einsatz. So hat er nach Kriegsende etwa alle Bewohner des niederrheinischen Örtchens Nierswalde (heute ein Stadtteil von Goch) in Erster Hilfe ausgebildet oder wurde als Ausbilder in Elten eingesetzt, nachdem der Ort wieder zu Deutschland gehörte. Ein anderes Thema war die Einarbeitung der Feuerwehrleute in das Thema Krankentransport, „denen habe ich immer gesagt: Langsam, es eilt, damit die Patienten besser über die Bodenunebenheiten transportiert wurden“, erinnert sich Kruse. Sein wichtigstes Fazit ist aber: Für mich war es der größte Erfolg, dass es mir gelungen ist, vielen Leuten das Erste Hilfe-Wissen zu vermitteln.“
BU: Ehrenkreisbereitschaftsleiter Wolfgang Ramlow (re.) überreichte die Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft an den 92-jährigen Ernst Kruse.